Corona-Geberkonferenz: Mittel, Forschung und Innovationen der EU

Mit Unterstützung von The European Commission
Corona-Geberkonferenz: Mittel, Forschung und Innovationen der EU
Copyright euronews
Copyright euronews
Von Julian GOMEZSabine Sans
Diesen Artikel teilen
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

Die Europäische Kommission hat eine Milliarde Euro für Forschungsmaßnahmen im Rahmen des Programms Horizont 2020 angekündigt.

Die Pandemie ist eine globale Herausforderung. In enger Zusammenarbeit mit der Weltgesundheitsorganisation koordiniert die Europäische Union eine Geberkonferenz gegen das Coronavirus. Es gibt drei Bereiche: Diagnostik, Behandlungen und Prävention.

Und den starken Willen, dass medizinische Technologien, die während und nach der Pandemie neu entwickelt oder auf den neuesten Stand gebracht werden, überall und für alle verfügbar sind. Wie tragen Forschung und Innovationen der Europäischen Union zu diesen globalen Bemühungen bei?

Entwicklung von Impfstoffen

An der Universität Kopenhagen entwickeln Forscher einen Impfstoffkandidaten mit der sogenannten "rekombinanten DNA-Technologie". Coronavirus-Gene werden geklont, um ihre Proteine zu identifizieren und zu verstehen, wie sie an Rezeptoren menschlicher Zellen andocken:

"Die Idee besteht darin, Antikörper zu erzeugen, die das Virus daran hindern, in die menschlichen Zellen einzudringen", erklärt Morten Agertoug Nielsen, außerordentlicher Professor für Immunologie und Mikrobiologie, Universität Kopenhagen, sowie Prevent-nCoV-Projekt-Koordinator. "Zurzeit testen wir Impfstoff-Prototypen an Mäusen. Dieses Serum wird nach Holland geschickt, wo wir die Antikörper testen werden. Die Zeitvorgaben bei diesem Projekt sind sehr ehrgeizig."

Das Projekt ist nur eines von vielen, die derzeit in Europa im Kampf gegen das Coronavirus im Gange sind. Während der Geberkonferenz hat die Europäische Kommission eine Milliarde Euro für Forschungsmaßnahmen im Rahmen des Programms Horizont 2020 angekündigt.

Die zusätzlichen Mittel umfassen 450 Millionen Euro für Forschung für Behandlungen, Diagnostik und Prävention, 400 Millionen Euro für Investitionen sowohl in Forschung als auch in Entwicklung, einschließlich des Ausbaus der Produktionsanlagen und weitere 150 Millionen Euro für Innovationen gegen das Coronavirus.

Diese Maßnahmen sollen die Epidemiologie, die Bereitschaft und Reaktion auf Ausbrüche sowie die Entwicklung von Diagnostika, Behandlungen, Impfstoffen und Forschungsinfrastrukturen fördern.

Forscher schließen sich weltweit zusammen

Jean-Eric Paquet, Generaldirektor der Generaldirektion Forschung und Innvation der europäischen Kommission sagt:

„Es gibt 48 laufende Projekte zu Tests, Vorbeugung und Behandlung, die es 159 Teams in Europa ermöglichen, zusammenzuarbeiten. Teil der Bemühungen sind auch Investitionen in klinische Studien. Wir finanzieren klinische Versuche für Therapien. Gleichzeitig arbeiten wir auch recht eng mit der Industrie zusammen. Es gibt die Partnerschaft mit dem Namen 'Initiative für innovative Medikamente'. Diese Partnerschaft mit der pharmazeutischen Industrie befasst sich derzeit natürlich mit Covid-19. Was wir auch anbieten, ist eine Plattform rund um die 'European Open Science Cloud' (EOSC), die es Forschern ermöglicht, ihre Forschungsergebnisse, aber auch ihre Daten auszutauschen. Das wird immer mehr in Anspruch genommen, und es wird meiner Meinung nach auch sehr dazu beitragen, die weltweiten Forschungs-Bemühungen gegen Covid-19 zusammenzuführen."

Ein weiteres Beispiel für die europäische Zusammenarbeit gibt es in Rotterdam: Dort untersuchen Forscher, wie Antikörper eine effiziente Antwort gegen die Pandemie liefern können. Ihre Forschung soll dazu beitragen, vielfältige Strategien zur Bekämpfung von Covid-19 zu entwickeln.

"Wir können die Antikörper zur Diagnostik verwenden", so Franck Grosveld, Zell-Biologe am medizinischen Zentrum der Erasmus-Universität sowie MANCO-Projektkoordinator. "Das ist unser erstes Ziel. Ziel Nummer zwei wäre, die Antikörper prophylaktisch zu verwenden, sie also Menschen zu geben, die infektionsgefährdet sind, damit sie sich nicht infizieren. Und Ziel Nummer drei wäre, sie als Therapeutikum zu verwenden, um Patienten zu behandeln, die sich infiziert haben."

Forschungsbemühungen, die laut den Wissenschaftlern, unterstützt durch Mittel der Geberkonferenz, dazu beitragen sollten, schnelle und effiziente Antworten gegen Covid-19 zu geben.

Journalist • Julian GOMEZ

Diesen Artikel teilen

Zum selben Thema

Corona-Impfstoff: Großbritannien wirft Russland Spionage vor

Das unbekannte Virus: Multipler Organbefall und Folgeschäden