IWF-Chefin Christine Lagarde soll sich wegen Zahlung von 400 Millionen Euro an den Geschäftsmann Bernard Tapie in Frankreich vor Gericht
IWF-Chefin Christine Lagarde soll sich wegen Zahlung von 400 Millionen Euro an den Geschäftsmann Bernard Tapie in Frankreich vor Gericht verantworten. Der Cour de justice de la Republique, der sich mit Vergehen von Beamten und Ministern befasst, ordnete die Eröffnung des Verfahrens an.
Lagarde ließ schriftlich erklären, sie habe stets im besten Interesse Frankreichs und in Einklang mit französischem Recht gehandelt. Lagardes Anwalt Yves Repiquet will gegen den Beschluss Beschwerde einlegen.
“Der Ermittlungsrichter hat nicht auf “Abweisung” erkannt, wie es der Generalstaatsanwalt beantragt hatte. Dieser Beschluss erfolgt unter Missachtung der Fakten, der Akten und der Empfehlungen der Strafverfolgungsbehörden. Er ist daher unverständlich”, erklärte Maitre Repiquet.
Lagarde wird vorgeworfen als französische Wirtschaftsministerin (2007-2011) rechtswidrig eine Entschädigungszahlung von rund 400 Millionen Euro an Bernard Tapie ermöglicht haben.
IMF, no stranger to scandals, backs Lagarde in negligence trial (her term is up in July) pic.twitter.com/aS9TGZVpjK
— Sara Eisen (@SaraEisen) December 17, 2015
Die Leitungsgremien des Internationalen Währungsfonds (IWF) stellen sich hinter Lagarde
Der Geschäftsmann und Unterstützer des damaligen Präsidenten Nicolas Sarkozy hatte sich von der früheren Staatsbank Crédit Lyonnais beim Verkauf seiner Anteile am deutschen Sportartikelhersteller Adidas geprellt gesehen und geklagt. Die Affäre zieht sich seit Jahren hin.
Die Staatsanwaltschaft hatte im September beantragt, das Verfahren gegen Lagarde einzustellen.