Gletscher am Mont Blanc rutscht weiter ab

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Für Wissenschaftler ist es die alles entscheidende Frage: Wann werden die 250.000 Kubikmeter Eis auf dem Planpincieux Gletscher des Montblanc abbrechen.

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Für Wissenschaftler ist es die alles entscheidende Frage: Wann werden die 250.000 Kubikmeter Eis auf dem Planpincieux Gletscher des Montblanc abbrechen.

Es würde nur 80 Sekunden dauern, bis 100 olympische Schwimmbadladungen Eis ins Tal rauschen. Die Behörden erklärten, der nahegelegene Ort Courmayeur sei nicht in Gefahr, er liegt nicht im direkten Schatten des Gletschers. Nach neuesten Daten bewegt sich der Gletscher mit 50 bis 60 Zentimetern pro Tag. Der Wissenschaftler Daniele Giordan beobachtet die Lage am Gletscher seit Jahren. Aus dem Hubschrauber erklärt er für Euronews, was am höchsten Berg der Alpen passiert.

Europas höchster Berg schmilzt vor unseren Augen

Euronews-Reporterin Giorgia Orlandi war dabei:

"Wir fliegen über dem Planpincieux-Gletscher. Von hier aus können wir eine Spalte und einen tiefen Riss sehen, und deshalb rutscht ein riesiger Eisblock viel schneller als normal den Berg hinunter, auch mithilfe von höheren Temperaturen. Die Steigung ist hier sehr steil und der Block nähert sich dem Rand der Felswand. "

Europas höchster Berg mit seinem legendären Eisgipfel schmilzt vor unseren Augen - bedroht vom Klimawandel.

Daniele Giordan erklärt: "Wir sind jetzt direkt vor dem letzten Teil des Planpincieux-Gletschers. Vor uns liegt das instabilste Gebiet, das wir genau beobachten, um seine Entwicklung zu verfolgen."

Forscher Giordan und sein Team haben dieses solarbetriebene Überwachungslabor erstellt. Es sammelt täglich Tausende von Bildern.

"Temperatur hat einen großen Einfluss"

Euronews-Reporterin Giorgia Orlandi: "Die Station hat ein Fotoüberwachungssystem, das einen klaren Himmel und einige Tage Zeit benötigt, um vergleichende Bilder zu bekommen. Ein Radar wurde auch unten im Tal installiert. Die Kombination der beiden Systeme zeigt den Forschern, wie sich dieser Gletscher verändert und was der Klimawandel damit zu tun haben könnte. "

Forscher Giordan erklärt: "Wir haben diese Lage gewählt, weil es die beste Position ist, um eine Folge von Bildern aufzunehmen. Und um die Versc hiebung - insbesondere die vertikale Verschiebung - des Gletschers zu messen. Der Temperaturanstieg, gerade im Sommer hat einen deutlichen Einfluss auf diesen gemäßigten Gletscher. Es besteht ein enger Zusammenhang zwischen der hohen Temperatur, dem Abschmelzen des Eises, der Wassermenge im Gletscher und der Gletscheraktivität."

Bei kälteren Temperaturen besteht die Möglichkeit, dass der Gletscher nicht weiter abrutscht. Aber die langfristige Prognose für die Welt ist warm. Das heißt, die Zukunft dieses Gletschers, und die aller anderen in den Alpen, ist alles andere als sicher.

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