Armut an der Algarve: Arbeitslosigkeit steigt um 232 Prozent

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Die Algarve in Portugals steckt in Schwierigkeiten: 232 Prozent mehr Arbeitslosigkeit und eine steigende Nachfrage nach Lebensmittelhilfen

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Schönestes Sommerwetter in Europa, aber weit und breit keine Touristen am Strand. Die Region Algarve im Süden Portugals ist wie viele andere derzeit in Schwierigkeiten.

Im Vergleich zum Vorjahr war die Arbeitslosigkeit hier im Mai um 232 Prozent angestiegen.

Unternehmen und Menschen leiden unter der Corona-Pandemie. Die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie führen dazu, dass viele Familien um Nahrungsmittelhilfe bitten.

Das Profil derjenigen, die Unterstützung benötigen, hat sich verändert, es gibt einen hohen Anteil verdeckter Armut.

Cristina ist 25 und hat ein Baby, sie bekommt jetzt nur noch die Hälfte ihres Gehalts: "Vorher hatte ich ein gutes Leben. Ich hatte einen Lohn... von ungefähr 700 Euro. Inzwischen haben sie unsere Arbeitszeiten reduziert, wir sind auf Teilzeit. Dann hab ich angefangen, weniger als den Mindestlohn zu bekommen."

Dank der Unterstützung von sozialen Einrichtungen wie Refood können die Auswirkungen der Pandemie ein wenig abgemildert werden. In Faro versorgt die Organisation jetzt 330 statt zuvor 114 Menschen mit Lebensmitteln, 96 davon sind Kinder. Und die Zahl nimmt weiter zu.

Paula Matias, Koordinatorin bei Refood: "Wir haben eine neue Realität. Jetzt haben wir immer mehr Menschen aus der Mittelschicht, die noch nie zuvor in einer Situation waren, in der sie um Hilfe bitten mussten, oder, ihre Kinder nicht ernähren konnten."

Hilfsorganisationen zufolge wirkt sich die Krise aber auch auf die Spendenbereitschaft aus. Es wird weniger gespendet. In der Krise haben weder Menschen noch Unternehmen die Kapazität, die sie früher hatten, um zu helfen.

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