Kommt am Sonntag der Showdown bei der CDU? Der Politikexperte Erik Flügge zu seiner Wut über Armin Laschet, den Erfolgen von Markus Söder und der aktuellen politischen Lage in der Pandemie.
Am Sonntag treffen sich Angela Merkel, Armin Laschet, Markus Söder, Ralph Brinkhaus und einige andere aus dem Parteipräsidium in Berlin. Dabei könnte die Kanzlerkandidatur der Union entschieden werden.
Dazu sagt Politikexperte Erik Flügge im Gespräch mit euronews: "Die CDU ist aktuell eine Black Box." Aber Laschet und Söder, Ministerpräsidenten von NRW und Bayern, müssten zu einer Lösung kommen. Und die Kanzlerin wird sich in der Frage ihrer Nachfolge nicht einmischen, meint Erik Flügge. Das sei auch üblich so.
Merkel hat in der Pandemie noch nicht durchgegriffen
Laut Flügge hat Angela Merkel die Bevölkerung in großen Teilen zufrieden gestellt, mit dem was sie in der ANNE WILL SENDUNG gesagt hat. "Aber gemacht hat sie noch nichts. Sie hat noch nicht durchgegriffen." Wenn sie sich an ihre eigenen Ankündigungen halten wolle, müsste sie das bis Sonntag tun.
Dabei findet Flügge, dass Deutschland in der Pandemie gar nicht so schlecht dasteht. "Ich bin mir definitiv sicher, dass die Politik wesentlich mehr verstanden hat, als man ihr zutraut. Wir sehen das daran, dass Deutschland - auch wenn es sich zunehmend nicht mehr so anfühlt - vergleichsweise gut durch die Krise gekommen ist."
Als vorbildlich nennt Flügge das Kurzarbeitergeld - und den Vergleich mit den Ländern drumherum.
Auf Twitter hat Erik Flügge damit Aufmerksamkeit erregt, dass er sehr wütend über die Politik des NRW-Ministerpräsidenten Armin Laschet ist. Der Politikberater glaubt, dass Hunderttausende in Deutschland wütend auf den CDU-Chef sind, weil dieser offensichtlich nicht verstanden hat, was exponetielles Wachstum bedeutet. "Das eigentliche Problem ist, dass Laschet den Leuten weder reinen Wein einschenkt, noch die Leute beruhigt."
Nicht nur Erik Flügge ist wütend. Auch Wissenschaftsjournalisten sind sprachlos - oder zornig.
Zum Pandemie-Management von Markus Söder in Bayern sagt Erik Flügge: "Markus Söder hat mit seiner Coronapolitik in Bayern Erfolg, es gelingt ihm immer wieder die Hotspots einzudämmen. Bayern hat an den Grenzen problematische Gebiete. Wenn dort Maßnahmen ergriffen werden, zeigen sie Wirkung."
Derzeit führt Söder in den Umfragen, aber das liege auch daran, dass er noch nicht mit den Kandidaten der anderen Parteien verglichen werde, glaubt Flügge.
Zu den Schwächen von Söder fällt dem Politikexperten als erstes das Thema Umwelt ein: "Söder hat keinen klaren Plan dafür, wie Klimaschutz in Zukunft laufen soll."
...