Pakistans schwierige Rolle in Afghanistan: kein Land so betroffen wie seines, sagt der nationale Sicherheitsberater Pakistans. Religiöse Parteien und Teile des Establishments sympathisieren offen mit den Taliban. Die Machtergreifung der Taliban könnte eine Destabilisierung Pakistans bedeuten.
Erst kamen die Taliban nach Mazar-i-Sharif, Mohammed Ameen verliess seine Heimatstadt und floh nach Kabul. Kurze Zeit später waren sie auch dort, jetzt ist Mohammed in Pakistan.
Mohammed hatte keine andere Wahl, er floh auf dem Landweg nach Pakistan. Er glaubt, viele andere werden das auch tun, sobald die USA die Evakuierungsflüge vom internationalen Flughafen Kabul einstellen. Die steigende Zahl der verzweifelt flüchtender Afghanen dèrfte die Spannungen in der Region - und schließlich in der ganzen Welt – verschärfen.
Abgesehen von afghanischen Bevölkerung selbst ist kein Land so betroffen wie seines, sagt der nationale Sicherheitsberater Pakistans. Zumindest im Moment gibt es noch keine massive Flüchtlingskrise. Pakistan aber mahnt, die internationale Gemeinschaft müsse mehr für Pakistan tun, das die Hauptlast des nun über 40 Jahre andauernden Konflikts zu tragen hat. Für Afghanistan gäbe es nur einen Weg zu einem dauerhaften Frieden – Verhandlungen mit den Taliban.
Über die Perspektive Pakistans schreibt die DW: "Zwischen dem pakistanischen Establishment und den Taliban bestand stets ein reger Kontakt, religiöse Parteien und Elemente des Establishments sympathisieren offen mit den Taliban. Angesichts der Machtergreifung der Taliban befürchten viele eine fortschreitende Radikalisierung der eigenen Gesellschaft."
Im pakistanischen Islamabad, im Treffpnkt der Geflüchteten Afghanen sagen viele, man habe die damalige Herrschaft der Taliban nicht vergessen, man könne ihnen nicht trauen.
Syed ist allein, hat Angst und keine Hoffnung auf eine Rückkehr nach Afghanistan. Seine Eltern und fünf Geschwister hat er verloren, und damit, sagt er, habe er auch sein Land für immer verloren.