Die Umfragen deuten eindeutig auf einen Sieg des rechten Lagers hin, aber es wäre nicht das erste Mal, dass bei Wahlen alles anders kommt als vorher gedacht...
In Italien waren 51,5 Millionen Wahlberechtigte aufgerufen, eine neue Regierung zu wählen. Dabei zeichnet sich ein Sieg der Koalition rechter Parteien (Fratelli d'Italia, Forza Italia und Lega) um die postfaschistische Giorgia Meloni ab.
Die vorgezogenen Neuwahlen, in denen sowohl die Zusammensetzung des Abgeordnetenhauses als auch die des Senats neu bestimmt wird, waren ausgerufen worden, nachdem der bisherige Ministerpräsident Mario Draghi zurücktrat.
5 Dinge, die man über die Wahlnacht wissen muss, lesen Sie hier.
Er hatte zuvor die Unterstützung in seiner Koalition aus linken, rechten und zentristischen Parteien für ein geplantes Wirtschaftshilfe-Dekret verloren.
Im folgenden Liveblog können Sie die Entwicklungen der Wahlnacht nachlesen.
Italien hat gewählt! Wie, das berichten wir in diesem Liveblog.
Die ersten Hochrechnungen bestätigen, was Umfragen seit Tagen wenn nicht sogar Wochen schon andeuteten: Das rechte Lager um die postfaschistische Giorgia Meloni steht bei den Parlamentswahlen vor einem Wahlsieg. Damit könnte die 45-Jährige Italiens erste Ministerpräsidentin werden.
GRAZIE!
Mitte-Rechts liegt sowohl in der Abgeordnetenkammer als auch im Senat klar in Führung! Es wird eine lange Nacht werden, aber schon jetzt möchte ich GRAZIE sagen, twitterte Matteo Salvini. Was man über Salvini wissen muss, lesen Sie hier.
Historisch niedrige Wahlbeteiligung
Nur 64,67 % der Wählerschaft soll an den Wahlen teilgenommen haben, was in einem Land mit einer historisch hohen politischen Beteiligung als dramatisch niedriger Wert einzustufen ist.
Die Partei "Fratelli d'Italia" von Giorgia Meloni wird laut italienischen Medien mit 22-26 % der Stimmen stärkste politische Kraft. Die Sozialdemokraten von Enrico Letta liegen bei 17 - 21 %. Die "5-Sterne-Bewegung" von Giuseppe Conte kommt in der Hochrechnung auf 13,5 - 17,5 % Matteo Salvinis "Lega" kommt auf 8,5 bis 12,5 %, Berlusconis "Forza Italia" auf 6 bis 8 %.
Meloni gibt ihre Stimme ab - kurz vor Schluss
Hochrechnungen zeigten richtige Tendenz: Italien hat "Rechts" gewählt
Es scheint sich zu bestätigen, was sich in den Hochrechnungen abzeichnete: Die Koalition des rechten Lagers in Italien dürfte in dem Land bald regieren. Zwar sind diese Hochrechnungen (auch Exit Polls) keine offiziellen Ergebnisse, der Abstand zu den anderen Lagern scheint aber so eindeutig, dass ein Irren unwahrscheinlich ist.
Die Exit Polls des öffentlichen Rundfunks Opinio Rai spiegeln die Umfragen wider: Mitte-Rechts liegt laut Opinio Rai zwischen 41-45%, Fratelli d'Italia liegt zwischen 22-26%. Die Lega bei 8,5%-12,5 und Forza Italia mit 6-8.
Mitte-Links erreichte zwischen 25,5-29,5. Die PD 17-21%, die M5S (Fünf-Sterne) zwischen 13,5-17,5, ein starkes Ergebnis, das in den letzten Tagen mit einem heftigen Wahlkampf im Süden von Giuseppe Conte erzielt wurde.
Ein diskretes Ergebnis für den dritten Pol von Matteo Renzi und Carlo Calenda, der gehofft hatte, 10% zu erreichen, aber nach den ersten Exit Polls nun bei 6,5-8,5% liegen würde.
Auch in der zweiten Kammer, dem Senat, liegt laut Hochrechnung des Senders RAI das rechte Lager bei der Sitzverteilung weit vorn. Die Linke hatte es nicht geschafft, ein größeres Bündnis aufzustellen.

Die Sitzverteilung in der Abgeordnetenkammer laut RAI-Hochrechnung zeigt das rechte Lager deutlich vorn.
