Prigoschin: "20.000 Wagner-Söldner in Bachmut gefallen"

Jewgeni Prigoschin, Chef der russischen Privatarmee Wagner
Jewgeni Prigoschin, Chef der russischen Privatarmee Wagner Copyright AP/PRIGOZHIN PRESS SERVICE
Von Euronews mit AFP, dpa, AP
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Der Chef der russischen Wagner-Privatarmee, Jewgeni Prigoschin, hat erstmals behauptet, 20.000 russische Söldner seien bei der Schlacht um Bachmut getötet worden. Experten gehen von einer höheren Zahl aus.

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Der Chef der russischen Söldnertruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, hat die russische Kriegsführung erneut kritisiert und vor einer Niederlage gewarnt. "Wir müssen uns auf einen sehr schweren Krieg vorbereiten", sagte er dem kremlnahen Polittechnologen Konstantin Dolgow, der ein Video von dem Interview mit Prigoschin in der Nacht zum Mittwoch veröffentlichte.

Damit Russland nicht verliere, müsse es den Kriegszustand ausrufen und die Wirtschaft auf die Produktion von Munition umstellen, sagte Prigoschin. "Wir sollten neue Mobilmachungen einleiten", sagte der Vertraute von Kremlchef Wladimir Putin. Alle sollten nur für den Krieg arbeiten.

Die Zahl der getöteten russischen Soldaten bei der Schlacht um Bachmut gab Prigoschin erstmals mit 20.000 Soldaten an. Tatsächlich dürften die Todeszahlen laut Experten höher sein.

"Im Laufe der Spezial-Operation habe ich 50.000 Personen unter Gefangenen rekrutiert. Zwanzig Prozent von ihnen sind gestorben. Die gleiche Zahl an Vollzeit-Kämpfern der Wagnertruppe sind auch gestoben", so Prigoschin im Interview.

Die Lage in Belgorod

Unterdessen gab es auf die russische Region Belgorod an der ukrainischen Grenze zahlreiche Drohnenangriffe.

Die Drohnen seien über Nacht abgefangen worden, sagte der Gouverneur der Region Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, auf seinem Telegram-Kanal. Eine weitere Drohne sei am Mittwoch kurz vor der Regionalhauptstadt Belgorod abgeschossen worden. Niemand sei verletzt, allerdings sei Eigentum beschädigt worden.

AP/Belgorod region governor Vyacheslav Gladkov telegram channel
Ein beschädigtes Militärfahrzeug in der Region BelgorodAP/Belgorod region governor Vyacheslav Gladkov telegram channel

Russen, die freiwillig auf ukrainischer Seite kämpfen, sollen dort seit Anfang der Woche Angriffe auf russischem Territorium durchgeführt haben. Der Kreml macht die Ukraine dafür verantwortlich. 

Russlands Verteidigungsminister Sergei Schoigu drohte der Ukraine: "Auf weitere ähnliche Aktionen ukrainischer Kämpfer werden wir umgehend und mit äußerster Härte reagieren."

AP Photo
Der chinesische Präsident Xi Jinping empfängt den russischen Ministerpräsidenten Michail Mischustin in PekingAP Photo

Mischustin in Peking

Auf der politischen Ebene hat China dem Kreml weiter seine "starke" Unterstützung zugesichert. Das sagte Chinas Präsident Xi Jinping bei einem Treffen mit dem russischen Regierungschef Michail Mischustin in Peking an diesem Mittwoch.

Das ist der höchstrangige Besuch aus Moskau seit Beginn des Kriegs am 24. Februar vergangenen Jahres.

China gilt als der engste Verbündete Russlands. Das Land hat sich in dem Konflikt grundsätzlich zu Vermittlung bereit erklärt. Zugleich stärkte Xi in diesem Frühjahr jedoch Kremlchef Wladimir Putin mit einem Besuch in Moskau den Rücken. Auch auf wirtschaftlichem Gebiet rücken die beiden Atommächte enger zusammen.

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