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Polnischer Soldat nach Messerangriff durch Migranten gestorben

Der Soldat patrouillierte an einem 5,5 Meter hohen Zaun an der Grenze zu Belarus.
Der Soldat patrouillierte an einem 5,5 Meter hohen Zaun an der Grenze zu Belarus. Copyright Czarek Sokolowski/Copyright 2024 The AP. All rights reserved
Copyright Czarek Sokolowski/Copyright 2024 The AP. All rights reserved
Von Heilika Leinus
Zuerst veröffentlicht am Zuletzt aktualisiert
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Als ein polnischer Soldat im Mai an der Grenze zu Belarus patrouillierte, stach ein Migrant mit einem Messer über den Grenzzaun auf ihn ein und verletzte ihn schwer. Nun ist der Soldat neun Tage nach der Messerattacke gestorben.

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Der polnische Grenzsoldat, der in der vergangenen Woche an der Ostgrenze der Europäischen Union von einem Migranten über den Grenzzaun in die Brust gestochen wurde, ist seinen Verletzungen erlegen. Die Ärzte hätten alles getan, um sein Leben zu retten, teilte der Generalstab der polnischen Armee am Donnerstag mit. 

Nach dem Angriff wurde der Soldat im örtlichen Krankenhaus operiert. Später kämpfte er in einem Krankenhaus im Warschau für sein leben. 

Tusk kündigt Errichtung eines Sperrstreifens an

Polnischen Medienberichten zufolge patrouillierte der Soldat an dem 5,5 Meter hohen Zaun, den Polen 2022 an der Grenze zu Belarus errichtet hatte. Darüber hinaus wurde die Grenze damals mit einem elektronischen Überwachungssystem gesichert. Dennoch konnte der Migrant ihn von der belarussischen Seite aus angreifen. 

In Polen wird über den Vorfall heftig diskutiert. Der junge Soldat habe "sein Leben gegeben, um die Grenze der Republik Polen zu verteidigen", schrieb Polens Ministerpräsident Donald Tusk auf X. Er sprach den Hinterbliebenen des jungen Mannes sein Beileid aus.

Außerdem kündigte der polnische Regierungschef weitere Maßnahmen zur Sicherung der Grenze zu Belarus an. Nun soll ein 200 Meter breiter Sperrstreifen errichtet werden, damit der Vorfall sich nicht wiederholen kann.  

Angespannte Lage an der EU-Ostgrenze

Mitte Mai hat die polnische Regierung bekannt gegeben, dass sie umgerechnet 2,3 Milliarden Euro in die Stärkung der Grenze investieren will. Mit dem Programm "Schutzschild Ost" will die Regierung in Warschau Polen gegen wachsende Bedrohungen aus den Nachbarländern Belarus und Russland schützen. Das sei die größte Operation zur Stärkung der polnischen Ostgrenze seit 1945, sagte Polens Verteidigungsminister Wladyslaw Kosiniak-Kamysz. 

Die Lage an der polnisch-belarussischen Grenze hat sich in den vergangenen Monaten weiter zugespitzt. In der Vergangenen Woche hatte die polnische Armee zwei weitere Angriffe auf Grenzsoldaten gemeldet. Ein Soldat sei mit einem zerbrochenen Glasflasche, ein anderer mit einem an einem Stock befestigten Messer angegriffen worden. 

17.000 versuchte Grenzübertritte

Seit Jahresbeginn haben die polnischen Behörden bereits über 17.000 versuchte Grenzübertritte gemeldet. Im März nahm die polnische Militärpolizei drei Soldaten fest, weil sie angeblich Warnschüsse abgegeben haben, um eine Migrantengruppe auf der polnischen Seite der Grenze aufzuhalten. Dabei wurde niemand verletzt.

Seit einigen Jahren werfen westliche Staaten dembelarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko die Schleusung von Migranten über die polnische Grenze in die Europäische Union vor. Damit wolle er die EU destabilisieren. Lukaschenko hat diese Vorwürfe wiederholt zurückgewiesen. 

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