COP28 in Dubai: Welchen CO2-Fußabdruck hinterlässt die Baubranche?

Luisa Neubauer u.a. protestieren auf dem UN-Klimagipfel gegen die Nutzung fossiler Brennstoffe
Luisa Neubauer u.a. protestieren auf dem UN-Klimagipfel gegen die Nutzung fossiler Brennstoffe Copyright Rafiq Maqbool/AP Photo
Copyright Rafiq Maqbool/AP Photo
Von Jeremy WilksEuronews
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

Auf der UN-Klimakonferenz in Dubai gibt es den Konsens, verstärkt auf erneuerbare Energien umzuschwenken. Doch es gibt Bereiche, die nur wenige auf dem Schirm haben, wenn es um die Emission von CO2 geht.

WERBUNG

Seit vergangenen Donnerstag läuft die Weltklimakonferenz in Dubai. Und die teilnehmenden Staaten haben ein ganz klares Ziel: Den Planeten wieder auf Kurs zu bringen - und das zu erreichen, was 2015 in Paris beschlossen wurde.

Sie nennen es "die Konferenz der Taten". Wir müssen uns konkret an die Arbeit machen, um unsere Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern. Es ist ein Schritt in diese Richtung gemacht worden: mit dem neuen Ziel, den Anteil der erneuerbaren Energien bis 2030 zu verdreifachen.

Nach Ansicht von Experten wird das einen großen Unterschied machen. Doch was ist mit den Bereichen, von denen man kaum etwas hört? Die Zementproduktion etwa macht derzeit acht Prozent der Treibhausgasemissionen aus. Denn man kann keinen Zement herstellen, ohne CO2 zu produzieren. Euronews hat mit dem schwedischen Unternehmen Cemvision gesprochen, das anscheinend eine Lösung gefunden hat.

"Uns ist es gelungen, indem wir Kalkstein, den Hauptbestandteil, [durch industrielle Nebenprodukte, Anm. d. Red.] ersetzt haben", sagt Oscar Hållén, Geschäftsführer bei Cemvision. "Denn Kalkstein erzeugt bei der Zementherstellung 60 Prozent der CO2-Emissionen. Die restlichen 40 Prozent werden bei uns mitteils eines chemischen Vorgangs reduziert. Somit schaffen wir einen viel energieeffizienteren Prozess, bei dem wir die Produktion elektrifizieren und so die CO2-Emissionen von 850 kg pro Tonne auf fast Null reduzieren."

Bei einer Elektrifizierung handelt es sich um einen Prozess, bei dem fossile Energieträger wie Kohle, Öl und Gas durch Strom aus erneuerbaren Energiequellen wie Sonne, Wind, Wasser und Erdwärme ersetzt werden. Die Elektrifizierung erfordert daher ein Umdenken in Bezug auf die Art und Weise, wie etwa Autos betankt oder Häuser beheizt werden.

Leen Govaerts, Direktorin für den Bereich Energie und Wasser bei der Firma Vito erklärte im Interview mit Euronews, dass es vom Kontext abhänge. "Man kann sehen, dass es derzeit sehr einfach ist, ein Gebäude mit einer positiven Energiebilanz zu bauen. Die Technologie ist da, doch es ist wichtig, die bereits existierenden Gebäude zu renovieren. Hier sehe ich kurzfristig Möglichkeiten für eine breitere Elektrifizierung, das Einbauen erneuerbarer Energien, aber auch die Steigerung der Energieeffizienz."

Die Möglichkeiten in Dubai sind da. Die Emission von Schadstoffen zu verringern, ist möglich. Die Zusage, erneuerbare Energien einzusetzen, gibt Anlass zur Hoffnung, mit innovativen Ideen die CO2-Emissionen reduzieren zu können. Spätestens bis 2030.

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Wolkenimpfung war kein Auslöser der Unwetter in Dubai

Umweltgruppen bezeichnen COP28-Vereinbarungen als Nebelkerzen

Folgen für Europawahl? Verschwörungstheoretiker nehmen Klimawandel ins Visier