Krieg um Plastikmüll - Philippinen schicken Abfälle zurück

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Von Euronews
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Der Krieg um den Plastikmüll ist entbrannt. Länder in Südostasien, die lange Zeit riesige Mengen westlichen Mülls erhalten haben, schicken den Müll dorthin zurück, wo er herkommt.

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Der Krieg um den Plastikmüll ist entbrannt. Länder in Südostasien, die lange Zeit riesige Mengen westlichen Mülls erhalten haben, schicken den Müll dorthin zurück, wo er herkommt.

Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte steht an der Spitze der Revolte und fordert von Kanada, mehr als 100 Container Müll zurückzunehmen. Kanada beharrt darauf, dass es sich um private Geschäfte handelt. Im Müllstreit haben die Philippinen ihren Botschafter zurückberufen.

Dazu der Sprecher des Präsidenten, Salvador Panelo:

"Dieser Rückruf zeigt, dass wir es sehr ernst meinen. Wir fordern sie auf, ihren Müll zurückzunehmen".

Recycelbare Kunststoffe können legal exportiert werden, aber manchmal wird der Abfall mit minderwertigen Kunststoffen gemischt. Wenn er verbrannt wird, werden giftige Dämpfe freigesetzt, die Atemwegserkrankungen verursachen und das Grundwasser verschmutzen.

Von 1988 bis 2016 hat China 168 Millionen Tonnen Plastikmüll angenommen. Anfang 2018 hat China die Importe von Kunststoffabfällen zum Recycling stark eingeschränkt. Nun landen diese Abfälle vor allem in Malaysia.

Rund 450 Tonnen Plastikmüll, der illegal in das Land importiert wurde, will Malaysia zurücksenden. Die Einfuhr des Mülls drohe, das Land in eine Müllkippe zu verwandeln, so Umweltministerin Yeo Bee Yin:

"Die Bürger in Großbritannien glauben, dass ihr Müll recycelt wird. Aber Tatsächlich wird er in unserem Land deponiert. Dies ist ein ernstes Problem. Wir haben nicht nur ein Unternehmen entdeckt, dass dafür verantwortlich ist, sondern mehrere Unternehmen aus verschiedenen Ländern".

Der Streit der Philippinen mit Kanada hat Umweltschützer aktiviert. Sie fordern die Durchsetzung der von den Vereinten Nationen initierten Basler Konvention. Sie regelt die Kontrolle der grenzüberschreitenden Transporte gefährlicher Abfälle.

186 Staaten sind der Vereinbarung beigetreten. Die USA sind das einzige entwickelte Land, das eine Ratifizierung bislang verweigert hat.

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