Gibt es den "einen" richtigen Weg? Oder braucht es verschiedene Ansätze, um Europa aus der Gesundheitskrise zu führen? Die nächsten Wochen werden zeigen, ob die Kurse der Regierungen die richtigen sind.
Es ist ein Europa der unterschiedlichen Geschwindigkeiten. Der Anfang vom Ende der Ausgangssperre begann in Frankreich mit einem Härtetest: dem Berufsverkehr.
Frankreich
Zu Stoßzeiten durfte nur eine begrenzte Zahl von Pendlern mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren. Eine Pariser U-Bahn-Verbindung war zeitweise überfüllt.
Frisöre, Blumenläden und Bekleidungsgeschäfte öffneten zum ersten Mal nach zwei Monaten Lockdown. Lehrer trafen sich, um die Rückkehr der Grundschulkinder vorzubereiten.
Temperaturmessen in Bahnhöfen, Maskentragen und Sicherheitsabstände in der Öffentlichkeit. Vorsichtsmaßnahmen, an die sich nicht alle hielten - trotz der Warnungen, vorsichtig zu sein.
Die WHO mahnte:
Großbritannien
Auch Großbritannien öffnet sich. Doch das "Wie" wirft Fragen auf. Kritik kommt aus Wales, Schottland und Nordirland. Doch Premierminister Boris Johnson verteidigt seinen Kurs für Großbritannien.
Spanien und Italien
In Spanien sollen Städte und Regionen ein unterschiedliches Tempo vorlegen, um die Corona-Maßnahmen zu lockern. Nur die Hälfte aller Spanier darf überhaupt mit der Phase 1 eines Vier-Stufen-Plans beginnen.
Italien, das erstmals seit Mitte März weniger als 1.000 Patienten auf Intensivstationen verzeichnet, verbietet weiterhin Reisen außerhalb der Regionen.
Russland
Eine überraschende Wendung in Russland, wo der Höhepunkt des Virus-Ausbruchs offenbar noch bevorsteht. Präsident Wladimir Putin kündigte an, die landesweite Ausgangssperre zu lockern. Gleichzeitig wurden Messehallen in Moskau zu einem Covid-19-Krankenhaus umfunktioniert. Die Zahl der Neuinfektionen erreichte einen Höchststand.
Unterschiedliche Geschwindigkeiten in einem unterschiedlichen Europa.