In Polen hat es erneut Proteste gegen die Verschärfung des Abtreibungsrechts gegeben.
In Polen hat es erneut Proteste gegen die Verschärfung des Abtreibungsrechts gegeben. In Warschau versuchte die Polizei die DemonstrantInnen einzugrenzen und die Straßen zu räumen, da die Proteste nicht genehmigt seien. Die Demonstration hatte tagsüber mit der symbolischen Umbenennung eines Platzes in "Platz der Frauenrechte" begonnen.
Für viele Frauen ist das Maß bei der Einschränkung ihrer Rechte erreicht: "In Polen sind Frauenrechte wirklich unter Beschuss", so die grüne Abgeordnete Urszula Zielińska. "Der beste Beweis ist, dass Frauen immer noch für grundlegende Menschenrechte kämpfen müssen, zum Beispiel, dass sie nicht dazu gezwungen werden. Dazu, ein totes Kind zu gebären, ein Kind neun Monate in ihrem Bauch zu tragen und es zur Welt zu bringen."
102 Jahre Frauenwahlrecht in Polen
Im Oktober entschied das Verfassungsgericht in Warschau, dass Frauen in Polen selbst dann keine Abtreibung vornehmen dürfen, wenn der Fötus schwere Fehlbildungen aufweist. Seitdem gibt es Proteste. Das Abtreibungsrecht des stark katholisch geprägten Landes gehört ohnehin zu den strengsten in Europa.
In Warschau nahm die Polizei mehrere Personen in Gewahrsam. Auch in anderen Städten gab es Kundgebungen. Anlass dazu war der 102. Jahrestag der Einführung des Frauenwahlrechts in Polen.