Glühwein nur noch daheim? Von Rheinhessen auf den "Glühwein-Strich"

Paket Winzerglühwein
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Von Kate Brady
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Weihnachtsmarkt@Home. Wenn der Lockdown den Weihnachtsmarkt vergällt, kommt der Winzer-Glühwein direkt ins Haus.

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Nur wenig Wein aus Rheinland-Pfalz wird es in dieser Adventszeit auf einen Weihnachtsmarkt schaffen.

Eigentlich werden in Deutschland mindestens 50 Millionen Liter Glühwein pro Jahr getrunken. Da die meisten Weihnachtsmärkte aufgrund von COVID-19-Beschränkungen abgesagt wurden, müssen Winzer wie Meik Dörrschuck ihren Vertrieb anders organisieren.

"Weihnachten ist für uns das Hauptgeschäft für das ganze Jahr. Dieses Jahr – das steht noch nicht genau fest – aber wir schätzen mal, dass wir höchstens 20 Prozent von der Menge umsetzen können", beklagt Dörrschuck.

Jetzt will das Familienunternehmen den Geschmack und den Geruch der Weihnachtsmärkte flaschenweise nach Hause bringen. Jedes Paket "Weihnachtsmarkt@Home" enthält 12 Flaschen roten, weißen und rosé Glühwein, einen klassischen Glühweinbecher und gebrannte Mandeln.

"Jeder dritte Liter Wein, den wir produzieren, fließt normalerweise in die Niche Winzerglühwein. Was die Umsatzzahlen angeht, können wir einen Teil zumindestens mit Paketen wie dem „Weichnachtsmarkt@home“-Paket auffangen, aber das ist nur einen sehr geringer Teil im Vergleich zu dem, was auf den Weihnachtsmärkten abgesetzt werden kann", stellt Stefan Kolb vom Marketing Schloßgartenhof fest.

Deutschlands Winzer sind nicht die Einzigen, die versuchen die Glühwein-Tradition am Leben zu erhalten. In Großstädten ist Glühwein to Go zum Adventstrend geworden.

Diese Straße in Berlin ist sogar als "Glühwein-Strich" bekannt geworden. Aber es ist ein Trend, der sich schnell in eine politische Debatte verwandelt hat.

Bundeskanzlerin Angela Merkel bat am Mittwoch im Bundestag die Kontakt zu einander zu beschränken.

"So hart das ist und ich weiß, wie viel Liebe dahinter steckt: Wenn Glühweinstände aufgebaut werden, wenn Waffelbäckereien aufgebaut werden – es verträgt sich nicht mit der Vereinbarung, dass wir zum Beispiel Essen und Verzehr nur zum Mitnehmen nach Hause wirklich vereinbart haben. Es tut mir leid, es tut mir wirklich im Herzen leid – aber wenn wir dafür den Preis zahlen, dass wir Todeszahlen von am Tag 590 Menschen haben dann ist das nicht akzeptabel aus meiner Sicht", betonte Merkel.

Einige Städte haben "Glühwein to-go" schon verboten.

Da die Forderungen nach einem härteren Lockdown lauter werden, könnten die Beschränkungen den Glühwein schon in der kommenden Woche betreffen.

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Weingut Schloßgartenhof

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