Klimawandel am Kebnekaise

Geografieprofessorin Ninis Rosqvist
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Auf dem höchsten Berg Schwedens und in der gesamten Region sind die Auswirkungen spürbar, berichten Betroffene und Forschungstreibende.

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Die Auswirkungen steigender Temperaturen im hohen Norden: Der Kebnekaise als höchster Berg Schwedens ist ein stiller Zeuge dieser Entwicklung, die Geografieprofessorin Ninis Rosqvist hier seit Jahren aufzeichnet. Erst seit rund drei Jahren ist der felsige Nordgipfel höher als der Südgipfel, denn der dortige Gletscher schrumpft erheblich.

„Ich glaube, dass die Gletscher hier weiter schmelzen werden, weil es immer noch wärmer wird und wir unseren Schadstoffausstoß noch nicht eingeschränkt haben. Aber vielleicht können wir das Schmelzen der größeren Eisschilde aufhalten. Und dann kann das Wissen, das wir hier sammeln, helfen“, sagt Rosqvist.

Rentiere: Futtersuche wird schwierig

Wer von den Gipfeln im Norden Schwedens herabsteigt, bewegt sich auf gefrorenem Untergrund. Die samische Urbevölkerung betreibt hier Rentierzucht, leidet aber unter dem oft milderen Wetter. Dass der Boden friert und dann Schnee fällt, kommt den Tieren bei der Futtersuche entgegen. Aber aus Flocken werden zusehends Tropfen.

Rentierzüchter Tomas Kuhmunen erläutert: „Heutzutage kann wochenlang Regen fallen, der sich dann in Schnee verwandelt. Dann bildet sich eine Eisschicht auf den verbliebenen Flechten, was natürlich dazu führt, dass sich die Rentiere nicht mehr davon ernähren können."

Dauerfrostboden: Die Kohlenstoffgefahr

Und eine weitere Auswirkung betrifft den Untergrund: „Der Dauerfrostboden enthält eine Menge Kohlenstoff. Solange der Boden gefroren ist, ist das gut. Aber wenn es zu tauen beginnt, gelangt Kohlenstoff ins Wasser und in die Atmosphäre. Und das sorgt dafür, dass es eine weitere Erwärmung gibt“, so Keith Larson, Ökologe an der Universität Umeå.

Die Änderungen durch den Klimawandel könne man am Kebnekaise mit bloßem Auge erkennen, sagte Ninis Rosqvist. Zwar sei es im Winter weiterhin kalt und es gebe Schneefall, aber die Folgen der warmen Sommer seien stärker, betont sie.

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