Nach dem Abschalten: Neues Kampfthema heißt Ausbau der Erneuerbaren

Neues Kampfthema für die Atomkraftgegner ist jetzt der rasche Ausbau erneuerbarer Energien.
Neues Kampfthema für die Atomkraftgegner ist jetzt der rasche Ausbau erneuerbarer Energien. Copyright Markus Schreiber/Copyright 2023 The AP. All rights reserved
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Von Euronews
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Nach dem Abschalten: Neues Kampfthema heißt Ausbau der Erneuerbaren

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In München, 70 Kilometer südlich von Isar 2, haben sie das Abschalten der letzten drei deutschen Atommeiler gefeiert. Nach einem kurzen Aufschub von dreieinhalb Monaten wegen der Energiekrise infolge des Ukrainekriegs sind sie vom Netz gegangen. Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter hatte die Verzögerung unterstützt, aber auch die Abschaltung am vergangenen Wochenende befürwortet.

Neues Kampfthema für die Atomkraftgegner ist jetzt der rasche Ausbau erneuerbarer Energien. "Die Zukunft heißt auf jeden Fall nicht Atomkraft, sondern die Zukunft heißt erneuerbare Energien, 'renewable energies', das wird unsere Zukunft sein", so Reiter am Rande der öffentlichen "Abschalt-Party" in München.

"Wir in München setzen seit 2008 eigentlich ausschließlich auf den Ausbau erneuerbarer Energien."

Eine aktuelle Umfrage ergab, dass 65 Prozent der Befragten für den Weiterbetrieb der Meiler sind. Damals wollte die Mehrheit, dass sie irgendwann abgeschaltet werden.

Die Gegner der Abschaltung argumentieren, dass Atomkraftwerke wenig Emissionen ausstoßen. Mit der Abkehr von russischem Gas wurde der Einsatz von dreckigem Kohlestrom erhöht.

Sowohl Befürworter als auch Kritiker der Abschaltungen sagen, dass erneuerbare Energien in Deutschlands Zukunft eine größere Rolle spielen müssen. Doch während es im Norden reichlich Windenergie gibt, mangelt es im Süden an der Infrastruktur, um sie hierher zu bringen. Und dort befinden sich viele der deutschen Industrien, die viel Energie benötigen.

Mehr als 40 Prozent der Energie wird in Deutschland aus erneuerbaren Quellen gewonnen. Greenpeace sagt, dass der Techologiefortschritt in dem Bereich schneller war, als die Regierungen erwartet hatten. "Hätte es mehr politischen Willen gegeben, erneuerbare Energien zu entwickeln und wirklich zu fördern, wären wir viel schneller und viel weiter als heute", sagt Stefan Krug, Leiter des Bayernbüros von Greenpeace gegenüber Euronews. 

Anstatt Streitereien in der Regierungskoalition - die FDP war gegen das Abschalten der drei AKWs - sollten sich die drei Parteien jetzt mit voller Kraft dem Ausbau der Erneuerbaren widmen, fordern Umweltschützer. Sie befürchten, dass der Fortschritt durch zögerliches Vorgehen zunichte gemacht werden könnte.

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