Sudan: Waffenruhe um drei Tage verlängert

Die Einigung lässt ein wenig hoffen: Die Waffenruhe im Südan soll verlängert werden.
Die Einigung lässt ein wenig hoffen: Die Waffenruhe im Südan soll verlängert werden. Copyright Marwan Ali/Copyright 2023 The AP. All rights reserved.
Copyright Marwan Ali/Copyright 2023 The AP. All rights reserved.
Von Euronews
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

Die Einigung lässt ein wenig hoffen: Die Waffenruhe im Sudan soll verlängert werden. Die Kämpfe hatten sich inzwischen 12 der 18 Bundesstaaten ausgeweitet, darunter auch auf Darfur.

WERBUNG

Die Einigung lässt ein wenig hoffen: Die Waffenruhe im Südan soll verlängert werden. Die beiden Konfliktparteien haben erklärt, dass sie die dreitägige Feuerpause, die in der Nacht zu diesem Montag auslaufen sollte, um 72 Stunden verlängern wollen. 

Um die Waffenruhe hatten sich die USA und Saudi-Arabien bemüht. Militär und die paramilitärische Gruppe Rapid Support Forces (RSF) seien aus humanitären Gründen für die Verlängerung. Die Kämpfe haben sich mittlerweile auf 12 der 18 Bundesstaaten des Sudan ausgeweitet, darunter auch auf Darfur.

Trotz vereinbarter Feuerpause ist es immer wieder zu vereinzelten Kämpfen gekommen, für die sich die  Konfliktparteien gegenseitig verantwortlich machen. 

Seit Beginn der Kämpfe vor zwei Wochen sind mehr als 500 Menschen getötet und Zehntausende vertrieben worden. Schätzungsweise 40.000 Sudanes:innen sind bereits in die Nachbarländer geflohen, vor allem in den Tschad, aber auch in Länder wie den Südsudan, Äthiopien und die Zentralafrikanische Republik.

Medizinischer Hilfsgüter dringend benötigt

Inzwischen ist der erste Hilfstransport des Internationalen Roten Kreuzes (IKRK) in dem Land eingetroffen, vor allem medizinische Ausrüstung wie Betäubungsmittel, Verbände und chirurgisches Material. Damit könnten Tausende Menschen mit Schussverletzungen versorgt werden, teilte das IKRK mit.

Der rund acht Tonnen schwere Hilfstransport wurde aus Jordanien nach Port Sudan geflogen. Infolge der Gefechte sind viele Krankenhäuser nicht mehr funktionstüchtig, es fehlt an Ausrüstung, Medikamenten und Personal.

Der WHO-Regionaldirektor Ahmed Al-Mandhari ist besorgt und sagt, dass die Situation auch auf die Zeit vor diesem Konflikt zurückgeht. "Schon vor dieser Krise hatte das Gesundheitssystem im Sudan schwierige Jahre hinter sich, die seine Infrastruktur geschwächt haben. Das gilt auch für Krankenhäuser und Gesundheitszentren auf verschiedenen Ebenen."

Massive Plünderungen von humanitären Hilfsgütern

Angesichts der humanitären Lage will UN-Generalsekretär António Guterres den UN-Untergeneralsekretär für humanitäre Angelegenheiten Martin Griffiths in den Sudan schicken. 

"Die meisten unserer Vorräte sind nach massiven Plünderungen der Lager und Büros von humanitären Organisationen weg", sagte Griffiths vor einer Reise in die Region. "Wir suchen dringend nach Wegen, mehr Material ins Land zu bringen und zu verteilen."

Die Vorräte im Land gingen zur Neige, sagte UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths am Sonntag. Im Hafen von Port Sudan stehen zwar fünf Container der Weltgesundheitsorganisation (WHO), wie ein UN-Sprecher sagte. Nach Angaben von Griffiths warten die Helfer aber darauf, dass die örtlichen Behörden die Ladung freigeben.

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Sudan: Deutschland sagt am Jahrestag des Kriegs Millionenhilfe zu

Weltsicherheitsrat fordert unverzüglich Ramadan-Waffenstillstand

Welternährungsprogramm: Im Sudan droht die "größte Hungerkrise der Welt"