Strengere Grenzkontrollen im Angesicht steigender AfD-Umfragewerte

Laut offiziellen Zahlen kommen mehr Menschen illegal nach Europa und über die polnische Grenze.
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Von Euronews
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An der Grenze zwischen Deutschland und Polen soll es künftig mehr Polizeipräsenz und mehr Kontrollen für Migrant:innen geben.

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Hier, an der Grenze zwischen Deutschland und Polen, soll es künftig mehr Polizeipräsenz und mehr Kontrollen für Migrant:innen geben.

Laut offiziellen Zahlen kommen mehr Menschen illegal nach Europa und über die polnische Grenze. Dort hat Euronews gefragt, ob die Polizei auf der Suche nach Migranten sei. Man halte Ausschau nach Verstößen, so die Antwort.

Wer einen Asylantrag stellen will, wird in Aufnahmezentren wie dieses geschickt. Ein Syrer in dem Zentrum sagt, er sei von Polen nach Deutschland gekommen, um seine Familie wieder zu treffen. "Es gibt keine Zukunft mehr in Syrien, es gibt keine Sicherheit in Syrien, kein Wasser, keinen Strom", sagt er. 

70 Prozent der Menschen, die in Deutschland Asyl beantragen, bekommen einen Schutzstatus, sagt die NGO ProAsyl. 

"Wir haben die große Sorge, dass eine erhöhte Polizeipräsenz nicht mehr Schutz für die Menschen bedeutet, sondern zu mehr Zurückweisungen an der Grenze für Menschen führen könnte, die einen berechtigten Anspruch auf Asyl in Deutschland haben", erklärt Judith Wiebke von ProAsyl. 

Menschen, die an der Grenze "abgefangen" werden, hätten immer die Möglichkeit, einen Antrag auf Asyl oder Schutz zu stellen, sagt das deutsche Innenministerium. In den ersten drei Monaten dieses Jahres gab es mehr als 4.000 illegale Einreisen über Polen nach Deutschland. Das Thema illegale Migration habe Priorität, heißt es aus Berlin, wo man mit Sorge steigende Umfragewerte der AfD beobachtet.

Einige Lokalpolitiker fordern noch strengere Maßnahmen. Sie wollen, dass die Polizei die Möglichkeit hat, Menschen zurückzuweisen, oder dass es ständige Grenzkontrollen gibt. So der CDU-Vorsitzende im Brandenburger Landtag Jan Redman. Er fordert Recht für die Behörden, Menschen an der Grenze die Einreise zu verweigern.

"Wir sprechen hier nicht von ukrainischen Menschen. Bisher sind nur wenige Ukrainer nach Polen und Deutschland gekommen. Diese Menschen kommen von überall auf der Welt, Aus Afrika, aus Syrien, aus Afghanistan, aus dem Nahen Osten", so Jan Redman gegenüber Euronews. 

Zurück im Aufnahmezentrum - die Zukunft der Menschen ist ungewiss... aber die Hoffnung bleibt.

"Deutschland nimmt seit 10 Jahren Flüchtlinge auf und ist sehr freundlich zu den Syrern", sagt der junge Mann, der nach Deutschland gekommen ist, um seine bereits hier lebende Familie widerzusehen. 

"Meine Familie hier hat mir geraten, nach Deutschland zu kommen. Ich mochte Deutschland und sah, dass es ein schönes Land ist und dass es hier viel Menschlichkeit gibt."

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