Wärmer als je zuvor: 2023 wird wohl das heißeste Jahr aller Zeiten

Eine Frau schützt sich mit einem Handventilator vor der Sonne in Madrid, Spanien, Juli 2023\.
Eine Frau schützt sich mit einem Handventilator vor der Sonne in Madrid, Spanien, Juli 2023\. Copyright AP Photo/Manu Fernandez
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Von Angela Symons
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Dieser Artikel wurde im Original veröffentlicht auf Englisch

Die größten Auswirkungen von El Niño werden zwischen Februar und April 2024 zu spüren sein, warnt die NASA.

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Laut NASA-Experten besteht eine 50-prozentige Chance, dass 2023 das wärmste Jahr in der Geschichte der Erde sein wird. Und weil die größten Auswirkungen von Wetterphänomen El Niño noch nicht spürbar sind, wird es 2024 sogar noch wärmer werden.

"Der vergangene Monat war der mit Abstand wärmste Juli", bestätigte die leitende Wissenschaftlerin der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA), Sarah Kapnick, auf einer Pressekonferenz am Montag.

Die vom Menschen verursachten Treibhausgase wurden als Hauptursache für die Erwärmung ausgemacht.

2023 entwickelt sich zu einem rekordverdächtigen Jahr

Laut der jährlichen globalen Temperaturprognose des "National Centers for Environmental Information" (NCEI) ist es "so gut wie sicher", dass 2023 zu den fünf wärmsten Jahren der Geschichte gehören wird. Bislang liegt es bereits an dritter Stelle.

Da die größten Auswirkungen des als El Niño bekannten Erwärmungsphänomens im Pazifischen Ozean zwischen Februar und April 2024 zu erwarten sind, wird das nächste Jahr wahrscheinlich noch heißer werden.

Wissenschaftler befürchten, dass das dazu beitragen könnte, die Erwärmungsgrenze  von 1,5 °C zu überschreiten und extreme Wetterereignisse wie Dürren, Stürme und Überschwemmungen zu verursachen.

Anfang dieses Monats bestätigte der Copernicus Climate Change Service (C3S) der EU, dass der Juli der heißeste jemals auf der Erde aufgezeichnete Monat war. Die NOAA bestätigte das am Montag mit Zahlen, die zeigen, dass die Temperaturen um mehr als 0,2 °C höher waren als der bisherige Rekord aus dem Jahr 2019.

"Der letzte Monat war viel, viel wärmer als alles, was wir je erlebt haben", sagte Sarah Kapnick. Teile Nord- und Südamerikas, Nordafrikas und der Antarktischen Halbinsel waren besonders heiß, mit einem Temperaturanstieg von etwa 4°C über dem Durchschnitt, so die Experten der NASA.

Auch die Oberflächentemperaturen der Ozeane erreichten den vierten Monat in Folge ein Rekordhoch, was zur Rekordhitze im Juli beitrug.

Mutter Erde sendet uns eine Botschaft

Weil die letzten neun Jahre die wärmsten seit Beginn der Aufzeichnungen der NASA im Jahr 1880 waren, warnte der Chef der Weltraumbehörde Bill Nelson: "Mutter Erde sendet uns eine Botschaft, und diese Botschaft lautet: Wir handeln besser jetzt, bevor es zu spät ist, um unseren Planeten zu retten."

Die Erwärmung der Temperaturen hat in den letzten Monaten eine Kaskade von Katastrophen ausgelöst, vom schmelzenden Meereis und dem Anstieg des Meeresspiegels bis hin zu Waldbränden, Überschwemmungen und Stürmen.

"Was in den Ozeanen geschieht, bleibt nicht in den Ozeanen, sondern wirkt sich auf den gesamten Planeten aus", sagte Carlos Del Castillo, Leiter des Ozeanökologie-Labors der NASA.

Während El Niño die extremen Wetterereignisse verschlimmert hat, sagte die US-Raumfahrtbehörde, dass die vom Menschen verursachten Emissionen der Hauptverursacher sind - insbesondere in den vergangenen vier Jahrzehnten.

"Wir gehen davon aus, dass sich viele dieser Auswirkungen mit fortschreitender Erwärmung verstärken werden", sagte Katherine Calvin, leitende Wissenschaftlerin und leitende Klimaberaterin bei der NASA.

"Es gibt keine politischen oder geografischen Grenzen, wir sitzen alle im selben Boot."

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