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Geteilter Meeresraum: Kann Mehrfachnutzung die Lösung im Wettlauf um Offshore-Flächen sein?

Mit Unterstützung vonthe European Commission
Geteilter Meeresraum: Kann Mehrfachnutzung die Lösung im Wettlauf um Offshore-Flächen sein?
Copyright  Euronews
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Von Denis Loctier
Zuerst veröffentlicht am Zuletzt aktualisiert
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Während Europas Meere immer stärker genutzt werden, zeigen EU-Projekte, wie Offshore-Windparks und Algenfarmen Flächen teilen, Emissionen verringern und Lebensräume im Meer fördern können – ein Modell für die nachhaltige Zukunft der Offshore-Industrien.

Die europäischen Offshore-Gewässer sind nicht mehr die leere Weite, die sie einst waren. Von Windparks bis hin zu Fischereiflotten, von militärischen Übungen bis hin zum Algenanbau intensiviert sich der Wettlauf um den Meeresraum. Da mehrere Industrien um dieselben Meeresgebiete konkurrieren, besteht ein großer Druck, intelligentere Wege zur Aufteilung der Offshore-Zonen zu finden – und dabei Klima- und Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, ohne in Konflikte zu geraten. 

Ein vielversprechender Ansatz sind Mehrfachnutzungsprojekte im Meer, die kompatible Aktivitäten wie Aquakultur mit der Erzeugung erneuerbarer Energien in gemeinsamen Offshore-Zonen verbinden. 

Ein Ozean, viele Nutzungen 

Eva Strothotte ist Projektmanagerin bei ULTFARMS und UNITED, zwei von der EU finanzierten Forschungsprojekten, die an der Spitze dieser Entwicklung stehen. Die internationalen Forschungsteams untersuchen, wie der Anbau von Meeresalgen in Offshore-Windparks funktionieren kann. 

"Selbst das Offshore-Gebiet wird bereits stark von verschiedenen Akteuren genutzt, wie Offshore-Windkraft, Fischerei, die Marine", erklärte Eva Strothotte gegenüber Euronews Ocean in Kiel. "Und jetzt kommen wir ins Spiel und wollen Algen züchten. Wir versuchen, Lösungen zu finden, um positive Synergien im selben Raum zu schaffen." 

Der Mehrzweckansatz geht über eine bloße Koexistenz hinaus. Er bedeutet Zusammenarbeit – das Teilen von Schiffen, Infrastruktur und Datensystemen, um Kosten und Emissionen zu senken. 

"Die Leute, die die Turbinen warten, können auch Wasserproben für uns nehmen", erklärte Strothotte. "Wir teilen dieselben Schiffe, dieselbe Stromversorgung für unsere Sensoren. Das trägt zur Verringerung unseres CO₂-Fußabdrucks bei." 

Dieses Modell der gemeinsamen Ressourcennutzung macht Überschneidungen zu Chancen: Während Windkraftanlagen saubere Energie erzeugen, produzieren Algenfarmen nützliche Biomasse – und beide profitieren von einer gemeinsamen Logistik. 

Lebensräume schaffen, nicht nur Infrastruktur 

Die Vorteile sind jedoch nicht nur wirtschaftlicher Natur. ULTFARMS setzt sich auch für ein sogenanntes "naturinklusives Design" ein, bei dem marine Infrastrukturen in Lebensräume für Meereslebewesen umgewandelt werden. 

 "Wir schaffen mehr Lebensraum", so Strothotte.  "Wir nutzen Hartsubstrate, bei denen junge Fische und andere Organismen wachsen können – nicht nur Algen." 

Angesichts der zunehmenden Überfüllung der europäischen Meere weisen Projekte wie ULTFARMS den Weg in eine Zukunft, in der nicht Wettbewerb, sondern Zusammenarbeit die blaue Wirtschaft vorantreibt. Mit sorgfältiger Planung und gemeinsamen Instrumenten könnten Meeresgebiete produktiver, nachhaltiger und artenreicher werden. 

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