Bitte Einsteigen! Dieser Hochgeschwindigkeitszug ist dreimal besser als fliegen

KAPITEL
KAPITEL Copyright Hannah Brown / Euronews Travel
Copyright Hannah Brown / Euronews Travel
Von Hannah Brown
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Dieser Artikel wurde im Original veröffentlicht auf Englisch

Schnell und entspannt durch Europa reisen: Der rote Pfeil, ein Hochgeschwindigkeitszug aus Italien, überzeugt Touristen und Geschäftsreisende.

WERBUNG

Immer mehr Menschen reisen mit Hochgeschwindigkeitszügen, um Europa zu entdecken und zu erkunden.

Allein in Italien ist die Zahl der Fahrgäste um 517 Prozent gestiegen - von 6,5 Millionen im Jahr 2008 auf 40 Millionen im Jahr 2018.

Die Trenitalia-Strecke von Paris nach Mailand wurde im Dezember 2021 eingeweiht, auf diesen Schienen ist der Frecciarossa 1000, der rote Pfeil, unterwegs. 

Dieser Superhochgeschwindigkeitszug fährt mit 300 km/h - mit der Möglichkeit, 400 km/h zu erreichen, wenn er nicht durch Streckenvorschriften begrenzt ist - und ist damit der schnellste Zug Europas.

In den ersten neun Monaten seines Betriebs konnte die neue Strecke viele Reisende davon überzeugen, nicht mehr zu fliegen. Die Zahl der Zugreisenden steig um 57 Prozent. 

Der Frecciarossa 1000 ist nicht nur in Italien sondern auch in Frankreich und Spanien (wo der Zug von ILSA unter dem Namen IYRO betrieben wird) im Einsatz, und in fünf weiteren europäischen Ländern wären geeignete Strecken für den Betrieb verfügbar.

Euronews Travel hat das Werk in Italien besucht, um herauszufinden, warum man vom Flugzeug auf einen Hochgeschwindigkeitszug umsteigen sollte.

Fliegen ist 20-mal schlechter für die Umwelt als Zugfahren

"Wenn man über die Emissionen nachdenkt, ist es wahr, dass das Flugzeug am schlimmsten ist, denn die Emissionen sind siebenmal höher als bei Autos und 20 Mal mehr als ein Zug," erklärt Luca D'Aquila, Betriebsdirektor von Hitachi Italien gegenüber Euronews Green.

Der Frecciarossa 1000 wird mit Strom betrieben, was bedeutet, dass sie nicht zur Luftverschmutzung beiträgt. Die Züge selbst bestehen zu 94,4 Prozent aus recycelbaren Materialien.

Die EU hat sich zum Ziel gesetzt, die Emissionen bis 2030 um 55 Prozent zu senken und bis 2050 völlig klimaneutral zu sein.

Obwohl es in ganz Europa einen Trend zu Elektroautos gibt, durch den Emissionen des Individualverkehrs stark reduzieren werden, sind öffentliche Verkehrsmittel immer noch die bessere Wahl.

"Der öffentliche Verkehr ist um ein Vielfaches effizienter als der Individualverkehr. Der Individualverkehr verbraucht zum Beispiel etwa siebenmal mehr Strom", sagt Herald Ruijters, Direktor der DG Move, der Generaldirektion der Europäischen Kommission, die für den Verkehr zuständig ist." 

"Selbst in der Zukunft, wenn wir vollständig entkarbonisiert sind, wird man sich aus Kapazitätsgründen, aber auch aus Gründen der Energieeffizienz, auf den öffentlichen Verkehr verlassen müssen."

Selbst wenn sie sich keine Gedanken um die Umwelt machen und mehr daran interessiert sind, Zeit zu sparen und bequem zu reisen, ist die Bahn immer noch die beste Wahl!

Reisen mit dem Zug ist einfacher als Fliegen

Der Frecciarossa 1000 verfügt über vier verschiedene Wagentypen - Executive, Business, Premium und Standard -, für jedes **Budget**ist etwas dabei.

Selbst die Standardklasse bietet herrlich bequeme Ledersitze. Und da der Zug leise durch die Landschaft gleitet, können Sie sich auf eine entspannte Reise freuen, egal in welchem Waggon.

Und wenn Sie die zusätzliche Zeit berücksichtigen, die Sie für die Anreise zumFlughafen, die Sicherheitskontrollen und die Wartezeiten aufwenden müssen, kommen Sie auch in Punkto Reisezeit auf den Schienen gut weg. 

Eine beliebte Langstreckenverbindung, die viele Reisende dazu veranlasst hat, nicht mehr zu fliegen, ist zum Beispiel Mailand-Rom.

WERBUNG

Ein Direktflug dauert etwa 1 Stunde und 10 Minuten. Die italienische Zugverbindung, die Frecciarossa, dauert nur 3 Stunden und 15 Minuten. Und da Sie nicht in die Außenbezirke der Stadt zum Flughafen fahren müssen, sparen Sie eine Menge Zeit.

75 Prozent der Reisenden auf dieser Strecke entscheiden sich inzwischen für den Zug, und Untersuchungen von Hitachi haben ergeben, dass 92,5 Prozent der Fahrgäste ihre Erfahrungen mit sieben von zehn Punkten oder besser bewerten.

Die Zuverlässigkeit des Zuges kann sich ebenfalls sehen lassen, sie liegt bei 0,6 größeren Problemen pro Million Kilometer. Das heißt: Die Strecke zwischen Rom und Mailand ist etwa 574 km lang. Wenn Sie diesen Zug mehr als 8.500 Mal benutzen, kann es zu maximal drei Störungen kommen.

Cutter • Hannah Brown

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Europa hat in den letzten 25 Jahren mehr für die Straße als für die Schiene ausgegeben: 10 Länder stemmen sich gegen den Trend

Streaming-Revolution: Hotels entfernen Fernseher aus den Zimmern

Hitzewelle: Alarmstufe Rot in Italien - Waldbrand auf La Palma