Ergebnisloses Spitzengespräch: Putin und Biden reden über Ukraine

US-Präsident Biden hat Russlands Staatschef Putin in einem Telefonat eindringlich vor einem Einmarsch in die Ukraine gewarnt. Biden habe betont, eine Invasion würde großes menschliches Leid verursachen, Folge wäre eine entschlossene Reaktion der USA und ihrer Verbündeten. Einen Durchbruch in der Ukraine-Krise hat das Gespräch nicht gebracht
Davor sprach Putin mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron. Die beiden hatten sich Anfang der Woche persönlich in Moskau getroffen, um eine Lösung der Krise auszuloten.
Eine ganze Reihe von Ländern, darunter Deutschland, Großbritannien, Spanien und Schweden haben ihre Staatsbürger in der Ukraine aufgefordert, das Land so schnell wie möglich zu verlassen. Die USA haben den Großteil ihres Botschaftspersonals aus der ukrainischen Hauptstadt Kiew abgezogen.
Russland wirft der Ukraine vor, militärische Aktionen gegen den Donbas vorzubereiten, der von pro-russischen Separatisten gehalten wird. US-Quellen wiederum streuen unbestätigte Informationen, Russland wolle nächste Woche in der Ukraine einmarschieren.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Zelenskyy besuchte Übungen ukrainischer Sicherheitskräften nahe der von Russland annektierten Krim. Man sei bereit, einer möglichen russischen Invasion zu begegnen, angebliche Geheimdienstberichte über einen bevorstehenden Angriff würden aber nur Panik schaffen.
Der russische Außenmister sagte dazu, "Die von den USA und ihren Verbündeten lancierte Propagandakampagne über eine angebliche russische Aggression gegen die Ukraine ist eine Provokation und ermutigt die Kiewer Behörden", eine "militärische Lösung des Donbass-Problems" in Angriff zu nehmen. Russland wirft den USA vor, selbst die Kriegsgefahr zu erhöhen.
- Russland und die Ukraine haben 5 Stunden lang in Belarus verhandelt, doch Moskau fordert die Anerkennung der 2014 annektierten Krim als russisch.
- Der Chefankläger am Internationalen Strafgerichtshof (ICC) in Den Haag hat Ermittlungen gegen Russland wegen des Kriegs in der Ukraine eingeleitet.
- NATO-Mitlglied Türkei sperrt den Bosporus und die Dardanellen für Kriegsschiffe.

FC Schalke 04 gibt Gazprom den Laufpass
euronewsDer deutsche Fußball-Zweitligist stellt seine Zusammenarbeit mit dem russischen Unternehmen ein. Gazprom war bisher Hauptgeldgeber der Königsblauen.
Netto stellt Verkauf von Waren aus Russland ein
Die Supermarktkette Netto, die vor allem im Norden und Osten Deutschlands vertreten ist, boykottiert russische Waren. Damit folgt sie ihrem dänischen Mutterkonzern, Salling Group. In Deutschland, Dänemark und Polen würden bereits seit Samstag keine Waren mehr aus Russland mehr angeboten. Dies betreffe rund 15 Artikel, darunter Süßwaren, Fertiggerichte und Spirituosen wie Wodka.
Hacker haben am Montag die Internetseiten mehrerer russischer Staatsmedien und Tageszeitungen manipuliert. Auf den Internetseiten der Kreml-freundlichen Tageszeitung "Iswestija", der staatlichen Nachrichtenagenturen Tass, Ria Nowosti, Kommersant und des Magazins Forbes Russia tauchte für einige Minuten eine Botschaft auf, in der ein Ende der russischen Invasion gefordert wurde. Das Banner mit Absender des Hackerkollektiv "Anonymous" lautete: "Wir fordern Sie dringend auf, diesen Wahnsinn zu stoppen, schicken Sie Ihre Söhne und Ehemänner nicht in den sicheren Tod. Putin bringt uns zum Lügen und bringt uns in Gefahr".