euronews-Korrespondentin Galina Polonskaya hat einige Menschen auf der russischen Seite der Grenze befragt. Wie bewerten sie den Stand der Dinge?
In Donezk weist ein Schild den Weg in Richtung Ukraine. Es handelt sich hier nicht um die Großstadt im Osten der Ukraine, in der die Separatisten das Sagen haben, sondern um eine russische Grenzstadt im Raum Rostow - auch sie trägt den Namen Donezk.
„Ich meine, dass Putin die richtige Entscheidung getroffen hat"
euronews-Korrespondentin Galina Polonskaya berichtet aus der Stadt: „Hier nimmt das Leben seinen Lauf. Die Nachricht von der Anerkennung der Volksrepublik Luhansk durch Russland, die zu Fuß nur wenige Minuten von hier entfernt liegt, hat niemanden, mit dem ich gesprochen habe, überrascht.“ Polonskaya hat einige Menschen in Donezk nach ihrer Meinung befragt.
Eine Frau sagt: „Wir wissen nicht, was geschehen wird, ob wir überleben werden oder nicht. Wir wollen keinen Krieg, wir brauchen keinen Krieg. Ich meine, dass Putin die richtige Entscheidung getroffen hat. Russland wird die Menschen jetzt beschützen, es wird keinen Krieg geben, denn sie bombardieren die armen Menschen sowieso schon seit acht Jahren.“
„Wir sind russische Geschwister, deshalb wird alles gut werden"
„Wir warten auf Frieden im Donbass“, sagt eine andere Frau. „Wir sind russische Geschwister, deshalb wird alles gut werden, es wird besser, als es vorher war. Es wird Beständigkeit herrschen, Frieden in den Familien, die Kinder werden nach Hause zurückkehren - die Alten, die Kinder, alles wird gut“, meint sie.
Und ein Mann betont: „Wir sind mit vollem Herzen für die Angliederung der Volksrepubliken Donezk und Luhansk. Es war höchste Zeit. Es ist eindeutig: Die Menschen, die dort leben, sind russisch. Ich selbst habe dort 20 Jahre lang gelebt, aber ich musste wegen all dieser idiotischen Ereignisse weg. Ich wollte im Ausland leben, und jetzt bin ich froh, dass sie in unsere Heimat zurückgekehrt sind."
In einer von einem staatlichen russischen Meinungsforschungsinstitut durchgeführten Erhebung befürworteten 73 Prozent der Befragten die Entscheidung Russlands, die selbsternannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk anzuerkennen. 16 Prozent sprachen sich gegen diesen Schritt aus.
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FC Schalke 04 gibt Gazprom den Laufpass
euronewsDer deutsche Fußball-Zweitligist stellt seine Zusammenarbeit mit dem russischen Unternehmen ein. Gazprom war bisher Hauptgeldgeber der Königsblauen.
Netto stellt Verkauf von Waren aus Russland ein
Die Supermarktkette Netto, die vor allem im Norden und Osten Deutschlands vertreten ist, boykottiert russische Waren. Damit folgt sie ihrem dänischen Mutterkonzern, Salling Group. In Deutschland, Dänemark und Polen würden bereits seit Samstag keine Waren mehr aus Russland mehr angeboten. Dies betreffe rund 15 Artikel, darunter Süßwaren, Fertiggerichte und Spirituosen wie Wodka.
Hacker haben am Montag die Internetseiten mehrerer russischer Staatsmedien und Tageszeitungen manipuliert. Auf den Internetseiten der Kreml-freundlichen Tageszeitung "Iswestija", der staatlichen Nachrichtenagenturen Tass, Ria Nowosti, Kommersant und des Magazins Forbes Russia tauchte für einige Minuten eine Botschaft auf, in der ein Ende der russischen Invasion gefordert wurde. Das Banner mit Absender des Hackerkollektiv "Anonymous" lautete: "Wir fordern Sie dringend auf, diesen Wahnsinn zu stoppen, schicken Sie Ihre Söhne und Ehemänner nicht in den sicheren Tod. Putin bringt uns zum Lügen und bringt uns in Gefahr".